Letzte Tage in Seoul…

Nun bin ich schon wieder seit fast 6 Monaten zurück von meiner unglaublich eindrücklichen Reise nach Südkorea, und so langsam schleicht sich wieder die altbekannte Sehnsucht nach weiteren Reise-Abenteuern in mein Nervensystem.

Aber zuallererst möchte ich auch hier noch einen Abschluss zu meinen Korea-Erlebnissen finden. Ich war am Ende der 4-wöchigen Reise völlig erschöpft und ausgelaugt, und es blieb nicht mehr viel Energie übrig für grosse Unternehmungen. So genoss ich die letzten Tage in Seoul in der Gesellschaft von Kyoungeun.

Bevor ich mich an einem jener letzten Tage mit Kyoungeun traf, besuchte ich den Bongeunsa-Tempel, ein bedeutender buddhistischer Tempel in Seoul. Er liegt inmitten des Stadtviertels Gangnam-gu. Der Eingang ist ein wenig zurückversetzt vom Lärm und dem Verkehrsgewirr der daran vorbeiführenden Strasse, sodass man sich mit jedem Schritt in Richtung Eingangstor einer heiligen Oase der Ruhe und des Friedens nähert. Das ist sogar körperlich spürbar. Die ganze Hektik dieser riesigen Stadt fällt von mir ab und ich trete durch das Tor in eine komplett andere Welt.

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Seoul – Korean Folk Village 한국민속촌 (=Hankukminsokchon)

Wieder holte mich Hayley ab. Heute ging’s zum Koreanischen Freilichtmuseum 한국민속촌 vergleichbar mit dem Schweizer Ballenberg-Museum, über welches ich auch schon berichtet habe. Eigentlich ist es ja nicht so meins, künstlich erstellte Welten in einem für mich fremden Land zu besuchen, da ich das echte, wirkliche Leben des jeweiligen Landes kennenlernen möchte. Trotzdem macht es Spass durch die Anlage zu spazieren, da man auch im Korean Folk Village einiges über die Koreanische Geschichte lernen kann und die Architektur der verschiedenen Jahrhunderte erklärt bekommt.

Aber auch heute ging’s zuerst einmal zu einem Koreanischen Restaurant. Diesmal hatte Hayley ein Korean BBQ Restaurant für uns ausgewählt.

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Seoul – Changdeokgung-Palast und sein geheimer Garten

Heute kam Hayley mich in Jamsil abholen, eine weitere Sprach-Tandem-Partnerin. Wir fuhren direkt zum Changdeokgung-Palast, wo wir auch gleich einen Parkplatz direkt gegenüber der Ticket-Verkaufsstelle fanden. Wir besorgten uns die benötigten Tickets für die Palastanlage inklusive einer Führung für den „Secret Garden“ am Nachmittag, ohne welche man angeblich keinen Zutritt zum Geheimen Garten erhielt.

Und dann ging’s erstmal ab zum Mittagessen. Hayley wusste um meine Glutenintoleranz und hatte für heute ein Fischrestaurant ausgesucht, das bekannt war für seinen leckeren rohen Fisch. Also genau mein Fall!

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Seoul – Nochmal ein kurzer Ausflug nach Insadong

Nachdem ich heute all meine Dreckwäsche der letzten Woche gewaschen hatte, machte ich mich nochmal auf den Weg nach Insadong. Ich wollte auf Souvenir-Jagd gehen, da ich gehört hatte, dass die typischen Korea-Souvenirs vor allem in Insadong zu finden wären. Hier tummeln sich die meisten Touristen, also wird man das Zeug wohl am besten hier los. Allerdings hielt ich es bloss ein paar Stunden hier aus, da dieser Stadtteil heute so vollgestopft war mit lärmenden Menschenmassen, dass ich am liebsten gleich wieder Kehrt gemacht hätte.

Das Taxi konnte nicht mal bis zur vorgesehenen Stelle fahren, weil einfach kein Durchkommen war. Von draussen drang eine keifende Frauenstimme ins Taxi, ich konnte aber nirgendwo die Verursacherin ausmachen. Die plärrende Furie wechselte sich mit dem Gebrüll ihrer Gefolgschaft und mit dem Gefluche meines Taxifahrers ab. Und so reichte es mir dann. Ich stieg aus und versuchte dem Gegröle zu Fuss zu entkommen.

Und prompt lief ich direkt auf dieses kreischende Ungetüm zu. Ich war nicht wenig erstaunt darüber, was für einen unerträglichen Lärm eine einzelne Person veranstalten konnte. Unglaublich! Aber niemand kümmerte sich um sie. Alle schienen nur Augen für die Show der „Königlichen Wachen“ zu haben. Auch davon bin ich überrascht worden. Hätte ich mir das bewusst anschauen wollen, hätte ich es wohl niemals pünktlich hierher geschafft. Also guckte ich da erst mal eine Weile zu…

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Zurück in Seoul…

Nach einer etwas stressigen Rückfahrt zur Mietwagenstation in Jeju City und dem Shuttle-Transfer zum Flughafen, war ich wieder viel zu früh am Gate für meinen Rückflug nach Seoul. Dann hatte der Flug auch noch Verspätung, und ich hatte zum ersten Mal auf dieser Reise das Gefühl genug zu haben von all der mit dem Reisen verbundenen Aufregung. Ich war es müde, ständig neue Wege erkunden zu müssen, um an alltägliche Dinge zu kommen. Und immer aufmerksam und in Eile zu sein, empfand ich auch nicht als all zu prickelnd.

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Bijarim Forest

Ich wollte noch ein wenig mehr von der herrlichen Natur Jejus geniessen, bevor es wieder zurück ging nach Seoul. Also hab ich mir als heutiges Ausflugsziel den Bijarim Forest ausgesucht, einen Wald im Inselinnern voller uralter Bija-Bäume (Torreya Nucifera). Viele dieser Baumriesen stehen dort schon seit 800 Jahren oder noch länger. Das wollte ich unbedingt sehen. Wo würde ich je wieder die Gelegenheit erhalten, solch urwüchsigen Zeitzeugen begegnen zu können.

Aber erst musste ich mal herausfinden, wie ich an das Eintrittsticket kam, welches nur über einen Automaten bezogen werden konnte und dann am Eingang zum Park eingescannt werden musste. Oh nein, alles in Koreanisch! Ich war entsetzt! Das gibt’s doch nicht! Und dann erkannte ich die koreanischen Schriftzeichen für „English“, klickte dadrauf et voilà! Noch ein paar weitere Klicks und ich war stolze Besitzerin einer Eintrittskarte für den Bijarim Forest.

Langsam spazierte ich dem anfangs noch asphaltierten Weg entlang und liess mich gerne von den lauten und ungeduldigen Parkbesuchern überholen. Auch hier schien es um einen Wettbewerb oder um ein Rennen zu gehen. Denn die Leute rannten förmlich zwischen den Bäumen hindurch dem immer schmaler werdenden Weg entlang und johlten und grölten, als gelte es die stumm dastehenden Bäume zu übertönen. Eine Familie bretterte sogar mit der Uroma im Rollstuhl über den Waldboden. Wo war ich hier bloss gelandet. Aber irgendwann waren sie alle weg… Nur ein einziges Pärchen schien sich hier Zeit nehmen zu wollen. Denn sie hielten bei jeder Pflanze an, lasen die aufgestellten Schildchen und fotografierten mit Begeisterung drauf los. Nun endlich kehrte Ruhe ein, und ich konnte zum ersten Mal diese unendliche, geheimnisvolle Energie spüren, die von diesen uralten Bäumen ausging. Ach wie wunderschön!!!

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Jeju Stone Park

Nachdem es auf Jeju nun 2 Tage lang ununterbrochen geregnet hatte, musste ich einige der geplanten Ausflüge streichen und mir für die verbleibenden Tage noch was entspannendes aussuchen. Ich hatte keine Lust mehr auf diese Touristenhorden, die sich wie hungrige Heuschreckenschwärme über die schönsten Sehenswürdigkeiten hermachten. Also liess ich die berühmten Attraktionen aus und fuhr heute zum Jeju Stone Park, einer Mischung aus Museum und Kulturpark. Und hier hatte ich tatsächlich Glück und traf nur auf wenige andere Touristen.

Endlich konnte ich kilometerweit ungestört durch die wunderschöne Landschaft spazieren und gleichzeitig viel über die Entstehung der Insel Jeju sowie über die Kultur deren Bewohner erfahren.

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Hyeopjae Beach / Geumneung Beach

Obwohl die Badesaison auch hier auf Jeju-do bereits zu Ende war, machte ich mich heute voller Lust auf Sonne, Sand und Meer auf den Weg zu einem dieser schönen und auf Fotos bereits bewunderten weissen Sandstrände. Beim Geumneung Beach angekommen, dachte ich schon, ich könnte gleich wieder zurückfahren, weil da partout kein freier Parkplatz zu finden war. Aber als ein paar hundert Meter weiter ein Hinweisschild zu einem kostenpflichtigen Parkplatz auftauchte, wusste ich das Glück wieder auf meiner Seite.

Trotz des ziemlich unfreundlich dreinblickenden Himmels stieg ich voller Vorfreude auf ein wenig vergnügliche Beach Vibes aus und begann einen langen herrlichen Spaziergang im Sand.

Erst warf ich einen Blick zurück zum Geumneung Beach, wo es mir aber zu langweilig aussah. Richtung Hyeopjae musste ich, dort sah es vielversprechend aus.

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Daepo Jusangjeolli Cliff

Am selben Tag, als ich bei den Feen-Wasserfällen war, fuhr ich noch ein wenig weiter zum Daepo Jusangjeolli Cliff am Meer. Hier tummelten sich allerdings wieder viel zu viele Menschen für meinen Geschmack, sodass ich quasi für jedes Foto anstehen musste. Der Fotowahn der Leute nahm hier solch verrückte Ausmasse an, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte.

Alle rannten den Holzstegen entlang zu den Foto-Hotspots und machten dann lediglich Bilder von sich selbst und nicht etwa von der umwerfenden Landschaft. Wozu kamen all die Menschen dann hierher? Sich selber kann man ja in jedem Spiegel bewundern. Dafür brauch ich nicht um die halbe Welt zu reisen. Aber die Landschaft, die Umgebung, die Schönheit des Ortes… all das würde ich nicht wiedersehen können, sobald ich wieder zuhause bin. Also mach ich doch eigentlich logischerweise Fotos hiervon. Aber nein, alle anderen Touristen, ohne eine einzige Ausnahme, machten Fotos von sich selber, und das in den bescheuertsten Posen.

Das Posen übrigens lernen die Menschen in Asien offenbar eh schon bevor sie laufen können. Schon der kleinste Mini-Tourist knipst sein Kimchi-Gesicht an, sobald die Kamera auf ihn gerichtet ist. In Korea sagt man tatsächlich Kimchi bevor auf den Auslöser gedrückt wird, wie bei uns Cheese! Ich musste jedesmal grinsen, wenn ich ganze Gruppen Kimchi rufen hörte. Ok, manche zählten auch auf drei, damit die zu fotografierenden Personen wussten, wann sie ihre Pose bereithalten mussten.

Na, also dann hier mal meine Ausbeute an Fotos ohne Touristen. Nur die Umgebung hier auf Bilder bannen zu können, war wirklich nicht leicht. Und irgendwann hab ich aufgegeben.

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Cheonjeyeon Wasserfälle

Uff, heute war’s richtig heiss und feucht! Zum Glück hatte ich eine funktionierende Klimaanlage in meinem Mietwagen, damit ich wenigstens auf der Fahrt zu den Wasserfällen etwas abkühlen konnte. Und zum Glück verläuft praktisch die ganze Strecke zu den 3 Wasserfällen hinunter im Schatten der wild wuchernden Bäume entlang des Flusses.

Allerdings hatte ich mich schon zu früh gefreut. Da unten blieb die Feuchtigkeit noch mehr hängen und ich hatte meine liebe Mühe mit all den zu bewältigenden Höhenmetern. Der Schweiss rann mir in Strömen den Rücken hinunter, während ich all die Treppen hinunterstieg und dann wieder nach oben, und wieder hinunter und wieder nach oben… Man hatte wohlweislich alle paar Meter Sitzgelegenheiten installiert, sodass man sich immer wieder ausruhen konnte. Wie alle anderen Besucher auch hab ich gerne von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Und am liebsten wär ich gar nicht mehr aufgestanden.

Als ich dann aber vor dem Wasserfall Nr. 1 stand, hätte ich die unzähligen Treppenstufen ohne zu zögern wieder auf mich genommen. Ein zauberhaftes winziges Paradies lag vor mir.

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