Big Timber, Montana – kleines Kaff ganz gross…

Big Timber, seine Einwohner, das Wetter und meine Gastgeber setzen dieses Mal alles daran, mir mein Paradies madig zu machen. Jeder wollte mir die hässliche Seite dieses fantastischen Landes zeigen (wohl damit ich ja nicht so schnell wiederkomme). Und alle verzweifelten ob meiner Unfähigkeit, irgendetwas als negativ oder unschön zu erkennen. Überall konnte ich nur Schönheit entdecken.

Fade langweilige Einöde? Für mich nicht! Herrliche unendliche Weite, grenzenlose Freiheit für Auge, Herz und Seele… Und alles gleich hier in Big Timber, Montana!

Und man muss ja nur ein wenig über die Nasenspitze hinausschauen, und schon eröffnen sich einem die wundervollsten Ausblicke…

Dieser Meinung ist übrigens auch mein Schnucki Blue, der süsseste Gastgeberhund überhaupt. Unermüdlich streift er durch diese herrliche Landschaft und kann wie ich nicht genug bekommen von all den wunderbaren Entdeckungen, die ein jeder hier immer wieder aufs Neue machen kann…

Mir ist ja schon bewusst, dass ich Montana hoffnungslos verfallen bin, aber ganz ehrlich: das hier kann doch niemand ernsthaft hässlich finden…

Und obwohl das Wetter bei weitem nicht so brav mitspielte wie bei meinem ersten Frühlingstrip vor einem Jahr, fand ich auch das in Massen vom Himmel klatschende Nass einfach nur herrlich, sorgte es doch für die dramatische Weltuntergangsstimmung, die doch viel interessanter zu fotografieren ist, als ewig blitzblank geputzter blauer Himmel.

Die Landschaft zerschneidende Bahngeleise, von Rost zerfressene alte Bahnwaggons, welche verlassen und unbenutzt auf dem Abstellgleis ihr Dasein fristen und endlose vorbei rauschende mit Graffiti beschmierte Zugkombinationen konnten ebenso wenig am Lack meines Traumes kratzen.

Eigentlich schade, dass hier nur noch Lastzüge durchrattern. Denn Passagiere hätten hier eine fantastische Aussicht:

Auch  die langsam vor sich hinrostenden Autowracks in der Nähe des Big Timber Airports konnten der sie umgebenden Schönheit nichts anhaben. Ganz im Gegenteil, je genauer ich die alten traurigen Karren betrachtete desto schöner und faszinierender erschienen sie mir. Besässe ich die Fähigkeit, diese einmal so begehrten Vehikel wieder zum Leben zu erwecken, ich hätte mich sofort an die Arbeit gemacht.

Und dann schaut Euch mal den süssesten Flughafen der Welt an. Ja, Big Timber hat seinen eigenen Flughafen. Allerdings fliegt keine der hiesigen Airlines diesen schnuckeligen aber mit allem Nötigen ausgerüsteten Mini-Airport an. Hier landen nur ein paar wenige der oberen Zehntausend, die sich ihren eigenen Privatjet leisten können.

Das Städtchen selber und seine unmittelbare Umgebung laden dazu ein, sich hier sofort richtig wohl zu fühlen. Big Timber ist hübsch anzusehen und die Menschen hier sind ausnahmslos  unglaublich freundlich. Hier grüsst wirklich jeder, auch wenn er Dich gar nicht kennt. Und niemand schliesst die Haustür ab, auch nachts nicht. Wo gibt’s denn sowas sonst noch?

Hier noch ein paar Sonnenseiten des ungewöhnlich vielen Regens, ohne den die folgenden Bilder gar nicht möglich gewesen wären.

Blue war das Wetter eigentlich egal. Er genoss seine Spaziergänge im Regen genauso sehr, wenn nicht sogar noch mehr… Aber schaut was ein paar Sonnenstrahlen mit ihm anstellen: 25 kg pures Glück!!!

Hier geht’s weiter…