Ein Spaziergang in die Vergangenheit Seouls
Ich bin ganz verliebt in diese wunderschönen alten Häuser, die koreanischen Hanoks. Hier in diesem Stadtteil von Seoul werden sie noch gehegt und gepflegt und ebenfalls noch bewohnt. Und eigentlich hätte ich mir gerne eine Unterkunft in einem solchen gegönnt, aber die nach alter Tradition eingerichteten Hanoks verfügen nicht über westliche Betten, denn da schläft man auf Matten auf dem Boden. Das macht mein armer Rücken leider nicht mehr mit. Und diejenigen Hanoks, welche für den Touristen aus dem Westen eingerichtet sind, kann oder will ich mir nicht leisten. Viel zu teuer! Aber schon allein von aussen betrachtet sind diese Hanoks einfach nur wunderschön…





Baek In-Je House
Dieses „moderne“ Hanok wurde 1913 erbaut und repräsentiert den typischen Stil zur Zeit der Japanischen Besatzung. Man hat damals architektonische Modernisierungen adaptiert, ohne jedoch die Schönheit des Hanoks zu vernachlässigen. Das Haus wechselte mehrmals den Besitzer bis es dann 2015 als eine Art Museum der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Oh wie hab ich es genossen, jede Ecke des Hanoks, jede Pflanze im Garten zu bestaunen. Die verschiedenen Gebäude fügen sich malerisch in die Umgebung ein und bilden ein harmonisches Ganzes. Sobald ich das Areal betrat wurde ich von einer friedvollen, verträumten Atmosphäre erfasst, die mich sofort jeden Stress und jegliche Unruhe vergessen liess…












Plötzlich wurde die angenehme Stille durch den alles durchdringenden Lärm von Kampfjets unterbrochen. Genervt blickte ich in den Himmel und sah erst nur die bunten Kondensstreifen, welche die eben vorbei gedüsten Jets hinterlassen hatten. Ach ja, heute war ja ein Feiertag und zwar der Tag der Streitkräfte. Deshalb gab’s Militärparaden und Flugshows. Ich hab nur die Absperrungen wahrgenommen, die Paraden begannen zum Glück erst nachdem ich da schon dran vorbei war, und oben in Bukchon angekommen, hatte ich das alles schon wieder vergessen. Noch ein paar weitere Formationen überflogen das Baek In-Je Haus und dann war auch hier oben wieder Ruhe.


















Diese himmlische Oase liegt mitten in der 10-Millionen-Stadt Seoul. Das muss man sich mal vorstellen. In dieser Idylle kriegt man nichts mit von der Hektik dieser Mega-City. So könnte ich mir ein Stadtleben doch ganz gut vorstellen…

