
Faszinierende Mondlandschaften inmitten von Idahos Farmland
Auf diesen Teil von Idaho hab ich mich schon lange gefreut. Eigentlich bin ich nur durch Idaho gefahren, weil ich dem Hinweis eines Freundes folgend unbedingt mal diese Mondkrater sehen wollte. Und ich konnte mir auch überhaupt nicht vorstellen, hier im grünen und fruchtbaren Idaho auf schwarze vulkanische Einöde zu stossen. Nur auf Sizilien rund um den Etna hab ich eine ähnliche Landschaft erlebt. Und heute sollte ich also endlich die Craters of the Moon kennenlernen.
Ich verliess Twin Falls über die Perrine Bridge und befand mich unversehens inmitten der grünen Weiten von Idahos Farmland. Das Craters of the Moon National Monument ist nur etwa zwei Autostunden von Twin Falls entfernt. Und so genoss ich die für die USA kurze Fahrt zum Mond…


Ach, ich könnte hier stundenlang herumgondeln. Fast als einzige diese durch wunderschöne Landschaften führenden Strassen befahren zu dürfen, ist ein Geschenk, welches wohl nicht jeder zu schätzen weiss.
Und dann veränderte sich die Landschaft plötzlich und ich stand mitten in den Craters of the Moon:







Ich bin schnell zum Besucherzentrum gefahren und hab mir dort den neuen Annual Pass besorgt, um in allen National Parks freie Fahrt zu haben. Dieser ist im Gegensatz zu vielen anderen Dingen hier nicht teurer geworden. Und los ging’s entlang der Loop Road zu den verschiedenen Trails und View Points…






















Nachdem ich eine Ladung lärmender Schulkinder hab weiterziehen lassen, liess ich die Zivilisation hinter mir und begann die hier ansonsten herrschende wohltuende Ruhe zu geniessen. Endlich war ich wieder alleine unterwegs, was mir erlaubte in die unendlichen Tiefen dieser magischen urzeitlichen Welt abzutauchen. Nur der Wind war noch zu hören… sachte wehte er über die staubtrockenen Lava-Felder und zupfte sanft an trotzig durch kargen Boden brechendes Grün.










Ich bin nicht zu allen View Points gefahren, da das Wetter immer schlechter wurde und ich nicht irgendwo auf einem Trail vom Regen überrascht werden wollte. Also bin ich auf dem schnellsten Weg zur höchsten Erhebung im Park gefahren. Ich wollte da unbedingt noch hinaufklettern, bevor das Wetter dieses Vorhaben verunmöglichte.
Oh wow! Was hatte ich mir da bloss vorgenommen. Vor mir erhob sich der Inferno Cone schwarz, unglaublich steil und mächtig. Wie sollte ich da bloss hochkommen? Ach, nicht lange überlegen, einfach loslaufen, dachte ich mir und nahm den kurzen aber anstrengenden Aufstieg in Angriff.







Oben angekommen, wurde ich mit einem fantastischen Rundblick auf die umliegende Landschaft belohnt. Und hier oben ist der „Höllenkegel“ auch gar nicht mehr nur schwarz…















Wieder unten reichte es noch für einen weiteren Stop und einen kurzen Spaziergang bevor das schon seit längerem drohende Unwetter mit wildem Getöse losbrach.














Durchgefroren aber glücklich, doch noch fast den gesamten Park erkundet zu haben, machte ich mich auf den Weg nach Bellevue, wo mich meine nächste Unterkunft erwartete…