Ein Roadtrip durch Südeuropa….

Saintes-Maries-de-la-Mer – vom doch recht seltsamen Charme Südfrankreichs

Eigentlich fand ich Europa ja immer viel zu stressig, um hier entspannt mit dem Auto unterwegs zu sein. Aber letzten Herbst konnte ich es mir dann doch nicht verkneifen, mich endlich innerhalb Europas wieder auf Reisen zu begeben. Knapp zwei Wochen nach meiner Rückkehr von meinem letzten Montana-Trip bin ich wieder losgefahren mit dem groben Ziel „Südeuropa in 10 Tagen“ vor Augen. Völlig verrückt, total stressig, unglaublich umwerfend und wunderbar verführerisch… Ach ja, auch die „Alte Welt“ hat ferientechnisch noch so einiges zu bieten.

Wir wollten also so schnell wie möglich der Sonne entgegen und möglichst tief in den Süden hinunter. Aber das geht eben per Auto nicht ganz so schnell. Nach einem ersten Halt in Valence, Frankreich, wo wir nach einer langen Autofahrt müde aber vergnügt einen kurzen Abendspaziergang zur Altstadt unternahmen, um dort das wohl leckerste Abendessen vom höflichsten Kellner ganz Frankreichs serviert zu bekommen, ging es am nächsten Tag gleich weiter in Richtung Spanien. Aber erst wollten wir noch ein wenig mehr südfranzösisches Flair einatmen. Und so begaben wir uns auf einen kleinen Umweg in die Camargue und entdeckten Saintes-Maries-de-la-Mer.

Da wir erst noch ein wenig durch die Schilfwälder der Camargue spazieren wollten, hielten wir gleich beim Eingang zum Parc Naturel Régional, fanden in der Nähe des dortigen Museums einen Schattenplatz für unser Auto und stapften dann tapfer durch die von der Sommerhitze ziemlich ausgedörrte Landschaft. Eigentlich hatte ich hier was anderes erwartet. Aber da wir ziemlich unvorbereitet hier aufkreuzten und auch nur etwa 2 Stunden zur Verfügung hatten, suchten wir nicht weiter und führten uns dieses seltsame Schauspiel zu Gemüte. Halb Kunst, halb Natur – aber irgendwie ewige Baustelle, vermochte uns diese seltsame Anlage nicht wirklich zu begeistern. Dennoch gab’s ein paar Schilfhalme zu bestaunen. Und mich faszinierte vor allem die Weite, welche mich an meine Seelenheimat Montana erinnerte.

Völlig verschwitzt, von den hiesigen Mosquitos zerstochen, hungrig und durstig kamen wir wieder bei unserem Auto an. Los jetzt, endlich ans Meer! Und bitte was anständiges zu Essen! Mit diesen dringlichsten Wünschen im Kopf machten wir uns auf den Weg nach Saintes-Maries-de-la-Mer… Ich kannte diesen Ort nicht, hatte noch nie davon gehört und stellte mir nichts weiter darunter vor, als irgendeinen weiteren belanglosen Punkt auf der Landkarte. Umso mehr überraschte mich dieses niedliche kleine Städtchen.

Schon vom grossen Parkplatz am äussersten Ende des Ortes erhaschten wir einen herrlichen Blick aufs Meer. Ach wie wunderschön… wir waren im Süden angekommen!!!

Als erstes marschierten wir vom Parkplatz zum Städtchen und vom Hunger getrieben direkt in eines der zahlreichen Restaurants. Nachdem uns der deutlich gelangweilte Kellner äusserst unwirsch an einen Tisch verwiesen und griesgrämig unsere Bestellung aufgenommen hatte, beschlossen wir diesen ausnehmend miesepetrigen Gesellen einfach zu ignorieren und unser auf dieser Reise einziges südfranzösisches Mittagessen zu geniessen. Komme was da wolle!!! Dieser Stinkstiefel warf uns angewidert die Teller auf den Tisch und zischte genervt wieder ab, was uns nur recht sein konnte! Denn uns dampfte der herrliche Duft von frischen Miesmuscheln entgegen… Und nichts auf der Welt würde uns diesen Genuss verderben…

Frisch gestärkt und noch geniesserisch die Lippen leckend, um auch noch die letzten sich verflüchtigenden Aromen zu erhaschen, machten wir uns dann auf einen kurzen Rundgang durch das hübsche mediterrane Dörfchen.

Und schon ging’s weiter durch herrliche Landschaften nach Spanien. Wir hatten noch etliche Kilometer hinter uns zu bringen und machten uns deshalb eilig auf den Weg, um noch vor Dunkelheit am nächsten Ziel anzukommen…

Hier geht’s weiter…

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