
Jetzt, da ich soviel Zeit zum Kochen und Ausprobieren habe, kommt mein Sous-Vide-Garer immer wieder zum Einsatz. Einmal weil ich so praktischerweise gleich grössere Mengen an z.B. Frischfleisch wunderbar für mindestens 2 Wochen haltbar machen kann, und dann weil das Resultat jedesmal ein wahrer Traum ist. Und die Zeit, die’s eben schon dauert, spielt ja im Moment keine Rolle. Tja also, heute soll’s „Sous-Vide-gegarte“ Hähnchenbrust geben. Ich liebe zwar jegliche Art von Hähnchenfleisch, aber mit dem Brustfleisch hab ich bis jetzt so meine Mühe gehabt. Trocken, mehlig, zäh, nicht wirklich viel Geschmack…. nein, ich mag’s wirklich nicht und deshalb hab ich das auch immer schön in der Fleisch-Theke liegen lassen. Sollen sich andere damit rumschlagen. Ich hau mir lieber einen wunderschön fetten Hähnchenschenkel in die Pfanne…
Aber seit ich stolze Besitzerin eines Sous-Vide-Sticks bin, habe ich so einiges ausprobiert und wunderbare Resultate erzielt. Und so hat die verhasste Hähnchenbrust doch noch eine Chance erhalten…
Dazu gibt’s im Ofen gebackenen Kürbis und ein himmlisches Pastinakenpüree, wofür ich Euch hier das Rezept ebenfalls verraten werde…

Zutaten:
Hähnchenbrust
- Hähnchenbrust, soviel eben in Euren Topf reinpasst
- Butter
- Salz und Pfeffer
- alle Gerätschaften und Materialien für’s Sous-Vide-Garen (Vakuumierer, Vakuum-Beutel, Sous-Vide-Stick, grosser mit Wasser gefüllter Topf)
Kürbis
- ein in Stücke geschnittener Hokkaido-Kürbis
- 1 EL Vegeta (Streuwürze mit viel Gemüse)
- 1 EL von meinem Roasted Curry Powder
- 1 TL Paprikapulver
- Chili-Pulver je nach Geschmack
- Olivenöl
Pastinakenpüree
- 500 g Pastinaken
- 0,5 l trockener Weisswein
- 100 g Ziegenfrischkäse
- 50 g gesalzene Butter
Zubereitung:
Einen grossen Topf mit Wasser füllen, den Sous-Vide-Stick darin befestigen und so das Wasser auf 64°C aufheizen.
Die Hähnchenbruststücke kalt abspülen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Ein Scheibchen Butter oben drauf legen und jede einzelne Hähnchenbrust vakuumieren.


Sobald das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat, die Beutel ins Wasser geben und für 2.5 Stunden ziehen lassen. Keine Sorge, auch wenn das Fleisch so innen rosa bleibt, ist es vollständig pasteurisiert und somit sicher für den Verzehr.
In der Zwischenzeit, schneidet Ihr den Kürbis in mundgerechte Stücke und gebt diese in eine grosse Schüssel.
Die Gewürze alle zusammenrühren und über den Kürbis geben.
1 – 2 Esslöffel Olivenöl ebenfalls über den Kürbis geben.
Jetzt alles gut durcheinandermischen, sodass jedes einzelne Kürbisstückchen etwas von den herrlichen Gewürzen abbekommt.
Ein Blech mit Backpapier auslegen, die Kürbisstücke darüber verteilen und ab damit in den auf 175°C (Umluft) vorgeheizten Ofen für 45 – 60 Minuten.


Und jetzt geht’s den Pastinaken an den Kragen! Eigentlich hätte man die ja gleich behandeln können wie den Kürbis. Aber ich wollte die jetzt mal in anderer Form auf den Tisch bringen. Und dieses Püree ist einfach der Hammer!
Also: die Pastinaken schälen und in Würfel schneiden. In einen Topf geben und mit dem Weisswein aufgiessen. Wenn Ihr die Pastinaken mit dem Wein nicht bedecken könnt, gebt noch etwas mehr dazu oder füllt einfach mit Wasser auf.

Nun alles zum Kochen bringen und dann auf mittlerer Hitze solange köcheln lassen, bis der Wein zu einem Gelee verkocht ist und die Pastinaken gar sind.
Mit dem Pürierstab alles zu einem glatten Mus verarbeiten. Den Käse und die gesalzene Butter unterrühren et voilà!!!
So, und irgendwann jetzt dann mal sind auch die Hähnchenbruststücke gar. Diejenigen, welche Ihr nicht gleich weiterverarbeiten wollt, legt Ihr in ein Eiswasserbad, damit sie schnell abkühlen und nicht weitergaren. Jetzt sind sie locker für 2 Wochen im Kühlschrank haltbar. Oder ihr legt sie in den Tiefkühler, dort gefällt’s ihnen für die nächsten 3 Monate auch sehr gut.
Das für den sofortigen Verzehr gedachte Brüstchen kommt noch schnell in eine heisse Bratpfanne, wo es auf beiden Seiten für je 1 Minute angebraten wird, damit noch ein paar leckere Röstaromen dran hängen bleiben.
Und schon habt ihr ein herrliches Gericht gezaubert, dass jeder Gourmet-Kritik standhalten kann. Das Hähnchenfleisch wird auf diese Weise zubereitet wunderbar zart und saftig. Der Geschmack ist zum Dahinschmelzen! Aber probiert’s doch selber mal aus…

Ich hatte übrigens noch einen Rest Portweinsauce übrig, den ich für diesen Teller aufgebraucht habe. Hat wunderbar geschmeckt, ist aber absolut nicht notwendig. Auch ohne irgendeine Sauce schmeckt dieses Gericht absolut himmlisch…
En Guete…