Hyalite Canyon – Wandern im Paradies

Eigentlich bin ich ja ein faules Aas, das die Bequemlichkeit liebt und nur schwer vom Sofa zu bewegen ist. Aber sobald ich in Montana bin, juckt es mich in allen Gliedern, und ich muss hinaus in diese zauberhafte fast unberührte Natur. Hier werde ich nicht müde und meine Füsse schmerzen nicht, egal wie lange sie mich durch dieses Paradies tragen müssen. Ich keuche zwar auch hier wie ein altes Dampfross den Berg hinauf, aber ich komme immerhin oben an, glücklich und voller Energie! Also haben wir uns hier auf eine für Profis harmlose aber für uns behinderte Faultiere deftige Wanderung begeben und den Hyalite Canyon in der Nähe von Bozeman erobert. 

An den grossen 10-Meilen-Marsch zu den beiden Bergseen haben wir uns nicht gewagt. Aber im Nachhinein hätten wir den vielleicht doch in Angriff nehmen sollen. Schliesslich haben wir an diesem Tag dann doch fast die selbe Anzahl an Meilen zusammenbekommen.  

Grotto Falls

Zuerst ging’s unter der  kundigen Führung eines sehr guten einheimischen Freundes zu den Grotto Falls. Es geht hier zwar stetig bergauf, aber nicht allzu steil, und so konnten wir unsere Wanderung so richtig geniessen.

Da mein Lieblingshund Schnucki Blue mitdurfte auf die Wanderung, kommt Ihr jetzt alle nicht umhin, diesen süssen verfressenen Australian Shepherd von allen Seiten zu bewundern. Am besten gefällt mir ja schon sein Hinterteil, welches allerliebst wackelt, wann immer er seinen Schwanzstummel nicht auffällig genug in Position bringen kann. Ich bin ja sowas von verliebt in dieses Schätzchen, dass ich beschlossen habe, mir mindestens eines dieser Herzchen zuzulegen, sollte ich es je schaffen, mich hier in Montana niederzulassen. Allerdings werde ich alles daran setzen, meinen Schnuckis das zuweilen bei der Geburt sehr wohl noch vorhandene Schwänzchen zu erhalten. Der sehr aussagekräftige Hintern dieser Rasse würde dadurch bestimmt nichts von seiner Schönheit einbüssen. Und Hund könnte wieder mit dem Schwanz wedeln, ohne sein gesamtes Hinterteil nach vorne klappen zu müssen… obwohl das natürlich schon absolut anbetungswürdig aussieht, wenn Hund sich quasi vor Freude zusammenlegt… 

Hyalite Reservoir

Der Spaziergang zu den Grotto Falls war uns eindeutig zu kurz, und so suchten wir uns einen weiteren hübschen Trail dem wir etwas entlang wandern konnten. Als erstes lockte da das Hyalite Reservoir. Hier ist das Gebiet wieder offener und man kann den Blick etwas weiter schweifen lassen.  Wir spazierten eine Weile dem See entlang, bis wir von einem Ranger angesprochen wurden, der auf der Jagd nach Parkplatzsündern war. Zum Glück waren wir nicht die Gesuchten, hatten wir doch brav an einer dafür vorgesehenen Stelle geparkt. Da es hier am Ende des Sees aber eh nicht weiter ging, kehrten wir wieder um und machten uns auf den Weg zurück zum Wagen.


History Rock

Wieder beim Auto angelangt, hatten wir aber immer noch nicht genug vom Wandern. Und so hielten wir weiter unten noch einmal an, um einen Trail zum History Rock hinauf zu erkunden. Ein wunderschöner schmaler Weg  windet sich hier über Lichtungen und durch dichte Wälder den Berg hinauf. Die herrliche Landschaft lässt einen immer wieder vor Staunen innehalten. 

Jetzt endlich war Blue müde. Er wackelte nur noch langsam mit seinem süssen Hinterteil und war glücklich, noch schnell was zu futtern zu bekommen. Dann zog er sich zufrieden in seinen Teil des Wagens zurück und fing gleich an zu schnarchen. 

Wir Zweibeiner waren auch ziemlich geschafft, hatten wir doch tatsächlich alles in allem ca. 15 km zu Fuss zurückgelegt. Und da wir einen angenehmen Hunger erarbeitet hatten, aber genug hatten von Äpfeln und Studentenfutter, gönnten wir uns zum Abendessen bei Dave’s in Bozeman das leckerste Sushi ausserhalb Japans. Oh wow! Mitten in Montana, umringt von Burger-Burgen und Steak-Häusern versteckt sich hier ein kleines von aussen eher unscheinbares Restaurant, welches sogar überzeugte Sushi-Gegner zu bekehren weiss. Hier stimmt einfach alles. Das Essen ist fantastisch, der Service hervorragend, und Gäste wie Angestellte geniessen das Gebotene!!!  

Von einer wie immer hier in Montana dramatisch untergehenden Sonne begleitet, fuhren wir erschöpft aber glückselig nach Hause…

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Eva,zuerst einmal herzliche Gratulationen zu Deinen tollen Bildern und originellen Texten.Und solltest Du Dich wie angedeutet einmal in Montana niederlassen so möchten wir uns am liebsten gerade einmal selbst einladen damit wir zusammen auf Wanderungen gehen könnten.Nächsten Mai- Juni fahren wir nach Galgary und fahren dann zusammen mit Yvonne und Peter während 3Wochen mit dem Camper durch die Rocky Mountens.Jetzt aber wünschen wir Dir schöne Festtage und alles Gute,vorallem aber auch viele schöne Ausflüge im 2019. Liebe Grüsse aus Locarno senden Dir Brigitte und Hans.

  2. Liebe Brigitte, Lieber Hans
    Vielen Dank für Euren Kommentar. Ihr seid natürlich irgendwann dann mal herzlich willkommen in meiner Seelenheimat, sollte ich sie denn tatsächlich zu meiner wirklichen Heimat machen können. Genial, ich hab also schon die ersten Gäste für mein noch nicht existierendes B&B in Montana!!! Ich sollte mich also vielleicht langsam mal beeilen mit der Verwirklichung meiner Träume. Derweil müsst hier halt noch mit meiner Traumwelt hier vorlieb nehmen.
    Ich wünsche Euch ebenfalls wunderschöne Festtage und en guete Rutsch ins 2019. Liebe Grüsse nach Locarno…
    Eure Eva

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