Jeju-do 제주도

Oh, heute am Flughafen Busan Gimhae hab ich mal wieder was neues gelernt. Nachdem ich eingecheckt und meinen Koffer aufgegeben hatte, wurde ich darauf hingewiesen, dass ich auf einem Monitor irgendwas beobachten sollte. Ich verstand aber nicht was! Also stellte ich mich hinter die Passagiere, die vor mir eingecheckt hatten, und starrte wie sie einen Monitor an. Ich hab gar nichts verstanden! Alles war in koreanischen Zeichen, welche ich zwar lesen konnte, aber nicht begriff, was sie bedeuten sollten?!

Ich muss ganz schön doof aus der Wäsche geguckt haben, denn plötzlich stand ein höflicher junger Flughafenangestellter neben mir, guckte auf den Monitor und fragte dann nach meinem Ticket. Yes, you are ok… Ach ja? Tatsächlich? Ne, gwenchansümnida! Ja also dann bin ich ok! Ich hab’s noch immer nicht geschnallt… und dann piepste mein Phone und die Korean Air App teilte mir mit, dass mein Gepäck auf den Flug nach Jeju verladen worden sei!

Nun sitze also auch ich in einem Flugzeug der Korean Air und warte auf den etwas verspäteten Abflug nach Jeju. Da Busan Gimhae Airport auch ein Militärflugplatz ist, muss zuerst die Landung mehrerer Kampfjets abgewartet werden, bevor der Flieger nach Jeju starten kann.

Aber dann ist es geschafft, und ich verlasse Busan mit grosser Vorfreude auf die Naturwunder der Insel Jeju…

Entschuldigt bitte die vielen Flugi-Bildli… Aber ich liebe es so sehr die Welt von weit oben zu betrachten. Alles sieht so rein, unschuldig und schön aus. Überall verstecken sich Geheimnisse, welche es zu entdecken gilt. All das Schreckliche dieser Welt entschwindet irgendwohin, wo es nicht mehr zu existieren scheint. Ich glaube tatsächlich, dass es so ab und zu richtig gut tut, so einen „abgehobenen“ Blick auch auf die eigene Welt zu werfen.

Der Flug dauerte nur eine Stunde, wofür ich unendlich dankbar war. Denn hinter mir sass ein schlecht erzogenes Balg, das mir pausenlos in den Rücken trat und ständig laut herumbrüllte, um die Aufmerksamkeit seiner hilflos erscheinenden Eltern zu erhalten.

Nachdem ich meinen Koffer vom Gepäckband holen konnte, musste ich schnellstens meinen Shuttle-Bus zur Autovermietung finden. Da ich eine halbe Stunde verspätet angekommen war, lief ich Gefahr, die Reservation für meinen Mietwagen zu verlieren. Ich konnte aber meine Autovermietung via WhatsApp erreichen und diese über meine Verspätung informieren. Toll, auch das klappte wie am Schnürchen.

Aber als ich dann endlich in meinem Kia Seltos sass (ich glaube den gibt’s gar nicht bei uns) und losfahren sollte, schlug mir das Herz bis zum Hals. Oh das schaffe ich nie! Am liebsten wäre ich ausgestiegen und davongelaufen. Himmel, was hab ich mir da bloss wieder eingebrockt. Die äusserst nette und verständnisvolle Angestellte der Mietwagenfirma half mir Apple-Car-Play einzurichten, sodass ich Naver Maps als Navigation in Englisch nutzen konnte. Na also dann: Augen zu und durch…

Nun also, hier fährt fast jeder gezwungenermassen (da überwacht) langsam und gesittet, sodass ich schon nach wenigen Minuten entspannen und die Fahrt zu meinem Bungalow auf der Südseite der Insel geniessen konnte. Man fährt hier tatsächlich so langsam, dass sogar mir genug Zeit blieb, um die Verkehrsschilder lesen zu können. Viele waren eh in Englisch und die anderen selbsterklärend. Das einzige, was wirklich nach kurzer Zeit schon ungemein nervt, ist die Naver-Tante. Gefühlt pausenlos quatscht sie über Speed Bumps, Tempo Limits und Radarinstallationen… Auf meiner ersten Fahrt hab ich mich aber noch nicht getraut, Musik anzumachen… wer weiss denn schon, wo ich landen werde, wenn ich nicht alles verstehe, was die Naver-Tante von sich gibt…

Und schon war ich angekommen in meinem kleinen Bungalow mitten in einem dschungelartigen Garten… der Besitzer stand schon am Parkplatz für meinen Empfang bereit, als hätte er gewusst, wann ich ankommen würde. Er schleppte mein Gepäck eigenhändig zu meinem kleinen Paradies, erklärte mir alles und wies mich noch auf diverse Sehenswürdigkeiten hin. Ausserdem meinte er, der Ort hier sei voll von Single-Künstlern und vielleicht würde ich ja mein Glück hier finden! Hä? Warum müssen alle Alleinreisenden immer auf der Suche sein? Warum kann man egal wo auf der Welt nicht alleine glücklich sein? Na egal…. Ich werde seine empfohlenen Orte jedenfalls meiden!

Oh, was für ein Paradies! Nur Vogelgezwitscher, Grillengezirpe, das Rauschen des Windes in den Palmwedeln… hier will ich nicht mehr weg…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..