Jeju-do, Seogwipo – zuerst mal ans Meer…

Nach einer erholsamen Nacht in meinem Dschungel-Bungalow musste ich zuerst mal meine neue Umgebung erkunden, und zwar zu Fuss. In ca. 20 Minuten hatte ich den Küstenweg erreicht und so spazierte ich entspannt dem Meer entlang und genoss die angenehme Ruhe. Hier konnte ich endlich das Meeresrauschen und das Vogelgezwitscher hören, ohne dass dies alles vom Lärm der Touristen übertönt wurde…

Ich glaube, der Ort hier heisst Andeok-myeon, aber beschwören kann ich es nicht. Jedenfalls gehört er zum Seogwipo Distrikt, welcher den gesamten südlichen Teil der Insel abdeckt…

Seltsame Lichtspiele und ungewohnte Anblicke boten sich mir hier. Ich war auch schon auf einer Insel vulkanischen Ursprungs, hatte dort jedoch nie diesen Eindruck, dass da irgendwas nicht so richtig zusammenpasst wie hier auf Jeju. Trotzdem, hier gefiel es mir. Diese eigenartige, wild zusammengewürfelt erscheinende Atmosphäre brachte etwas in mir zum klingen.

Und plötzlich stand ich vor einer der hiesigen Sehenswürdigkeiten. Die Iron Heart Sea Lady sass da ganz traurig oder auch nur erschöpft auf einem Felsen und schien fast mit der Szenerie zu verschmelzen. Mir gefiel diese Haenyeo so sehr, dass ich mich eine Weile zu ihr setzte. Das Meer im Rücken bildete ich mir ein, tatsächlich eine unbändige Energie durch mich hindurch fliessen zu spüren.

Auch dieser kleine Leuchtturm mit der niedlichen Skulptur drauf, hatte es mir angetan. Hier passt irgendwie doch alles genau richtig zusammen.

… und hier irgendwie wieder überhaupt nicht!

Gegenüber von diesem kleinen Fischereihafen, gibt’s eine kleine Bushaltestelle, wo eine alte Dame, in den buntesten Farben gekleidet, im Schatten sass. Als ich an ihr vorbeigehen wollte, begann sie plötzlich auf mich einzureden. Ich verstand kein einziges Wort und sagte ihr das auch! Sie zuckte bloss mit den Schultern, tätschelte den Platz neben ihr und redete weiter. Also setzte ich mich neben sie und lauschte ihrem Geplapper.

Dann verirrten sich noch zwei Touristen hierher. Das waren aber Koreaner und die verstanden, was sie da erzählte. Sonderlich interessiert schienen sie allerdings nicht zu sein. Jedenfalls war die alte Dame jetzt ganz auf die beiden Neuankömmlinge konzentriert, sodass ich mich schnell verkrümeln konnte. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die Leute hier eher einen Unterschied machen, zwischen Ausländern und Einheimischen. Der alten Lady war das aber offenbar völlig egal. Schade habe ich sie nicht verstanden. Ich muss unbedingt weiter Koreanisch lernen. Grinsend machte ich mich auf den Rückweg zu meinem Bungalow…

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