
Da ich irgendwann dann sowieso wieder raus musste aus meiner Einsiedelei, um meine Vorräte aufzustocken, konnte ich das ja eigentlich gleich mit einem Ausflug in die nähere Umgebung verbinden. Und so befolgte ich den Rat meines Gastgebers und fuhr wieder auf der US-89 nach Norden bis Clyde Park.
Dort bog ich nach Westen ab auf die Brackett Creek Road, welche gemäss Ty durch eine besonders schöne Gegend führt. Und tatsächlich, es war eine traumhaft schöne Fahrt durch eine wie hier überall fantastische Landschaft.
Ich sah Pferde, Rehe, Antilopen und Kraniche, die allesamt ihr Paradies zu geniessen schienen.
Dann bog ich nach Süden auf den Bridger Canyon Drive ab, fuhr an Bridger Bowl, dem hiesigen Skigebiet, vorbei und bog dann wieder Richtung Osten auf die Jackson Creek Road ab mit dem kleinen Städtchen Livingston als Ziel.
Livingston war früher eine wichtige Eisenbahnstation und quirliges Einfallstor zum Yellowstone National Park. Heute ist es nur noch ein verschlafenes, altmodisch wirkendes Western-Städtchen, wie aus einem Film in die Realität kopiert. Fast hätte ich hier geparkte Pferde anstatt der Autos erwartet…
Die vorherrschenden Backsteinhäuser sehen immer noch genauso aus, wie damals vor 100 oder noch mehr Jahren. Die Reklamemalereien an den Wänden haben ebenfalls noch diesen verblassten Charme der Vergangenheit. Neben ein paar wenigen Souvenirshops beherbergen die alten Gemäuer einige Kunstgalerien und -Shops. Restaurants, Cafés und Bars gibt’s auch genügend. Eigentlich ein netter kleiner Ort, wo immer noch die Eisenbahn durchfährt und jedesmal ein rauchiges Tuten erklingen lässt, dass bis zu meiner Präriebox hinauf zu hören ist.
Ach ja, Präriebox! Ich will wieder nach Hause. Also bin ich noch schnell zum hiesigen Albertsons gefahren, um die Einkäufe zu erledigen, wegen derer ich mein Paradies verlassen hatte, und dann ging’s auch schon wieder zurück in mein Stück Himmel auf Erden.