
Oh was habe ich rumstudiert und hin- und herüberlegt, wie ich wohl das Lamm-Confit der Casa Mazal in Córdoba auch zuhause hinkriegen könnte. Weder den Namen des Gerichts hab ich irgendwo gefunden noch ein passendes Rezept. Also hab ich mich unter Lamm-Tajine schlau gemacht. Ich erinnerte mich noch so gut an all die herrlichen Aromen der teils orientalischen Gewürze und der frischen Süsse getrockneter Früchte. Auch das zarte, auf der Zunge zergehende Lammfleisch wollte mir nicht mehr aus dem Sinn… Also habe ich wieder ausprobiert und ausprobiert bis ich zwar den Geschmack hinbekommen habe, aber nicht die Konsistenz des gesamten Gerichts. Confit bedeutet ja, was auch immer in Öl zu garen. Auf soviel Fett hatte ich aber keine Lust. Also habe ich mich an indischen Curries orientiert und mit typisch andalusischen/marokkanischen Zutaten herumgespielt. Dabei ist ein herrliches Lammgericht entstanden, dessen Zubereitung ich Euch hier nun gerne verraten werde.

Ach und noch so ganz nebenbei: Ihr benötigt nicht unbedingt eine Tajine, diesen marokkanischen Tontopf mit dem nach oben spitz zulaufenden Deckel. Ein ganz normaler Kochtopf mit Deckel funktioniert ebenfalls ganz wunderbar.
Also los geht’s:
Zutaten:

- ca. 2 kg Lammgigot
- 1 richtig grosse Gemüsezwiebel
- 6 dicke Zehen Knoblauch
- ein ca. 5 cm langes Stück Ingwer
- 1 Orange (Zesten und Saft)
- 6 – 8 Cherry-Tomaten
- 10 Dörrpflaumen
- 10 Dörraprikosen
- 1/2 l Gemüsefond
- 2 gehäufte EL Harissa (nordafrikanische Chilipaste, gibt’s in der Tube in jedem gut sortierten Supermarkt zu kaufen)
- 1 EL gemahlenen Koriander
- 1/2 EL gemahlenen Kreuzkümmel
- 1 1/2 EL Raz el Hanout (marokkanische Gewürzmischung)
- Salz nach Geschmack
- 1/2 TL Kurkuma
- 2 Zweige frische Pfefferminze
- 1 Bund frischen Koriander
- Olivenöl
Zubereitung:


- Das Lammgigot in mundgerechte Stücke schneiden. Und bitte lasst all das wunderbare Fett dran. Nichts wegschneiden. Das Fett zerfliesst beim Garprozess fast vollständig und gibt dem Gericht zusätzliche Würze. Ausserdem wird so das Fleisch nicht trocken.
- Die Zwiebel hacken.
- Die Zesten einer ganzen Orange abschälen.
- Die Orange auspressen.
- Die Knoblauchzehen zusammen mit dem geschälten Ingwer und den Tomaten zu einer Paste pürieren.
- Das Dörrobst unter Zugabe von etwas Wasser ebenfalls pürieren.
- Den Koriander und die Minze klein hacken.
- Jetzt das Fleisch in etwas Öl in mehreren Portionen bei hoher Hitze kräftig anbraten.
- Das Fleisch aus der Pfanne heben und zur Seite stellen.
- Im Bratsatz die Zwiebeln anbraten bis sie leicht gebräunt sind.
- Nun sämtliche Gewürze dazugeben.
- Die Knoblauch/Ingwer/Tomaten-Paste sowie etwas Fond hinzugeben und solange köcheln lassen bis der Fond fast vollständig verdampft und eine dickflüssige Paste entstanden ist.
- Das Früchtepüree sowie das Harissa hinzufügen.
- Mit Orangensaft ablöschen und weiter köcheln lassen.
- Nun den restlichen Gemüsefond hinzugeben und mit Salz abschmecken.
- Die Kräuter sowie die Orangenzesten dazugeben. Etwas davon zum Garnieren übriglassen und zur Seite stellen.
- Das Fleisch in die vorgeheizte Tagine oder einen hohen Topf geben und die schon jetzt herrlich duftende Sauce darübergeben.
- Alles schön durchmischen. Deckel drauf und für 3 Stunden auf niedriger Hitze köcheln lassen, oder bis das Fleisch zerfällt. Immer mal wieder probieren… mmmm so lecker…
- Mit den restlichen Kräutern und Orangenzesten bestreuen und servieren.
Und dazu passt nun wirklich fast alles… Original marokkanisch wäre natürlich ein Berg Couscous zur der herrlichen Lamm-Tajine. Ich hab’s einmal mit Reis und ein wenig Gemüse serviert. Ein anderes Mal gab’s Süsskartoffeln dazu. Was auch immer schmeckt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.






En Guete…