
Da in Busan alle Sehenswürdigkeiten ziemlich weit auseinanderliegen, habe ich hier keinerlei öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Ich hab heute drei verschiedene Highlights mit dem Taxi abgeklappert, um nicht unnötig viel Zeit mit Herumfahren zu verplempern. Der Taxifahrer, der mich bei meinem Apartment abholte, war ein etwas mürrischer älterer Herr. Er redete in einem nuschelnden für mich völlig unverständlichen Koreanisch auf mich ein und ich zuckte bloss mit den Schultern. Dann hörte ich Haedong Yonggungsa, der Tempel zu dem ich wollte, und ich meinte „ne“ (ja), und los ging’s…
Haedong Yonggungsa
Dieser ursprünglich zur Zeit des Goryeo-Reiches errichtete Tempel befindet sich an einer aussergewöhnlichen Lage. Normalerweise sind die meisten der Buddhistischen Tempel in Korea in den Bergen versteckt. Aber Haedong Yonggungsa thront hoch oben auf ins wild schäumende Meer abfallenden Steilklippen. Die Energie, welche von diesem Ort ausgeht, war schon auf Fotos fast greifbar.































Diesen herrlichen Tempel wollten sich natürlich auch viele andere Touristen nicht entgehen lassen, sodass ob all dem Getratsche und den lautstarken Bewunderungsrufen nicht einmal mehr das Meeresrauschen zu hören war. Auch die sonst so friedvolle aber dennoch kraftvolle Energie, welche üblicherweise in Tempelanlagen zu spüren ist, wurde komplett vom Lärm und der Unruhe des Besucherstroms überdeckt. Trotzdem, ein wunderschöner und faszinierender Ort…
Allerdings zog es mich jetzt in die Stille der Natur! Also mal sehen, ob ich mehr Ruhe im Bambuswald von Ahopsansup finden würde…
Ach und sieh mal einer an: derselbe mürrische Taxifahrer stand wieder für mich bereit. Erst verstand er nicht, wo ich hinwollte, aber als sein Navi ihm die Route ausspuckte, konnte es losgehen.
Dort angekommen, fragte er mich über eine Übersetzungs-App, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er auf mich warten würde und wo ich als nächstes hinwollte. Sehr gut! Das Angebot nahm ich gerne an…
Ahopsansup
Der Name dieses über 400 Jahre alten und über Generationen liebevoll gepflegten Privatbesitzes bedeutet wortwörtlich übersetzt Neun-Berge-Wald. Und hier fand ich endlich ein wenig Abstand von all dem Trubel in der Stadt.






In solchen Ton-Krügen reift in der Regel Kimchi, Sojabohnenpaste und scharfe Chilipaste heran. Ich hätte ja die grösste Lust, das zuhause mal auszuprobieren. Allerdings befürchte ich, dass meine Nachbarn mich wegen Geruchsbelästigung anzeigen würden…










So, und das ist nun der Ort, wo all die wundersamen Dinge in den diversen K-Dramen passieren. Hier findet Magie statt! Hahaha! Also ein bisschen magisch sieht das hier ja schon aus. Dieses Tor zu Parallelwelten, zur Zukunft oder zur Vergangenheit, wohin auch immer, ist ein Überbleibsel verschiedenster Dreharbeiten zu koreanischen Filmen und Drama-Serien. Eine davon hab ich tatsächlich gesehen. Und ich finde es auch hier faszinierend zu sehen, wie die Realität aussieht und was daraus in Filmen gemacht werden kann…



Oh wie sehr liebe ich Bambus! Wie er aussieht, wie er sich anfühlt, wie wunderschön er ist und auch dafür, was man mit Bambus alles machen kann. Ich weiss jetzt schon, wo ich mir so ein bisschen Bambus hinpflanzen werde.








Nach zwei Stunden Seele baumeln lassen in diesem wunderschönen Bambuswald war ich wieder bereit für die laute und hektische Welt da draussen. Mein Taxifahrer stand schon bereit und fuhr mich zum nächsten Ziel.
Gamcheon Culture Village
Gamcheon hat sich aus einem Flüchtlingsdorf während des Koreakrieges zu einem der führenden Touristenattraktionen in Busan gemausert. 2009 begannen Studenten, Künstler und Bewohner ihre Häuser zu dekorieren und zu verschönern. Heute leuchtet Gamcheon in den buntesten Farben und lässt die traurigen Spuren von Koreas jüngerer Vergangenheit in Vergessenheit versinken.




























Wow! Was für ein Farbenrausch! Es tut unendlich gut, sich einfach in den unzähligen winzigen Gassen zu verlieren. Hier wirkt heute alles fröhlich und ungezwungen. Es scheint so, als hätten hier nicht nur die Touristen Spass sondern auch die Einheimischen.
Ich habe allerdings genug für heute und fahre per Taxi wieder zurück an den Gwangalli-Beach…
Und morgen fliege ich nach Jeju!
Liebe Eva,wir müssen immer wieder staunen über Deine tollen Bilder mit denen Du uns an Deiner super Reise teilnehmen lässt.Es ist ja sensationell was Du alles erleben und sehen konntest.
Ganz liebe Grüsse und vielen Dank.Brigitte und Hans. 👋👍👋
Merci vielmol für den lieben Kommentar! Es freut mich total, wenn Euch gefällt, was ich hier mache… das ist ein weiterer Ansporn für mich!
Ganz liebi Grüess zrugg 😘
Liebe Eva,
Bin immer gespannt, was du neues und interessantes zu erzählen hast😉 ich bewundere deinen Mut einfach immer wieder lobenswert wie du dich durchschlägst und zum Ziel kommst💪
Weiter so🙋♀️😘 liebe Grüsse Silvia und co😘
Liebe Silvia
Vielen Dank für Deine lieben Worte… Du weisst ja gar nicht wie sehr diese mich ermuntern und wie oft ich schon vor lauter Schiss am liebsten davongelaufen wäre und mich irgendwo verkriechen wollte. Aber dann sag ich mir immer, ich bin ja freiwillig hier, und ich bin frei zu tun oder zu lassen was auch immer mir beliebt. Und dann klappt plötzlich alles! Und dieses Gefühl, wenn Du Dein Ziel erreicht hast, ist das was mich immer wieder antreibt.
Dir au ganz liebi Grüess und e feschte Drugger, Eva