Poulet au Cidre – ein bretonischer Hochgenuss

Eigentlich hab ich ja überhaupt keine Lust mehr verspürt, hier weiter zu berichten. Bin ich doch aus meinem letzten Urlaub zurückgekommen und in dieses verrückte weltumspannende Horrorszenario hineingeschlittert, in welchem wir alle erst mal lernen müssen, uns wieder zurecht zu finden. Also gibt’s jetzt für’s Erste keine Reiseberichte mehr, da ich niemandem was vorschwärmen will, von Dingen welche momentan in unerreichbare Ferne gerückt sind. ABER! Wir alle haben ja trotzdem Hunger, wir alle müssen ja trotzdem essen und also auch kochen, oder? Also gibt’s jetzt hier eben bis auf weiteres Rezepte aus aller Welt für Euch zum Nachkochen, zumindest für diejenigen unter Euch, welche jetzt nicht die gesamte Vorratskammer mit Toilettenpapier und Büchsen-Ravioli vollgestopft haben…

Anfangen will ich mit einem Gericht aus der Bretagne. Das traumhaft leckere Poulet au Cidre hat’s mir so richtig angetan. Es ist so einfach eigentlich, nichts exotisches sondern so richtig bodenständig, aber es schmeckt himmlisch. Also ich leg gleich mal los:

Zutaten:

  • 8 Hähnchenoberschenkel
  • 200 g Speckwürfel
  • 3 Karotten
  • 8 kleine Schalotten
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Lauch
  • 200 g kleine Champignons
  • 4 EL Olivenöl
  • 50 g gesalzene Butter (die bretonische ist die beste!)
  • 5 cl Calvados
  • 1 Flasche Cidre Brut aus der Bretagne (ein Mix aus halb Weisswein und halb Apfelschorle funktioniert auch)
  • 1/2 TL getrockneter Thymian
  • 2 Eigelb
  • 200 g Crème Fraîche (oder Sauerrahm oder Schmand)
  • Meersalz und schwarzen Pfeffer aus der Mühle zum abschmecken

Zubereitung

Und los geht’s: die Hähnchenoberschenkel kalt abspülen und gut trocken tupfen.

Dann die Karotten schälen und in Scheiben schneiden.

Die Champignons halbieren.

Die Schalotten halbieren oder vierteln je nachdem wie gross sie sind.

Den Lauch in dicke Ringe schneiden.

Den Knoblauch fein hacken.

Alles andere bereit stellen.

Jetzt kommen die Hähnchenteile mit dem Olivenöl und der zerlassenen Butter in einen Bräter, wo sie von allen Seiten kräftig angebraten werden. Anschliessend die Hähnchenoberschenkel wieder herausheben und zur Seite stellen.

Dann werden die Schalotten im selben Öl angebraten bis sie schön glasig sind.

Jetzt kommt der Speck dazu. Solange mitbraten bis die Würfel etwas angeröstet sind.

Die Karotten, den Lauch und die Champignons sowie den Knoblauch und den Thymian dazugeben… alles schön durcheinanderrühren…

Jetzt die Hähnchenteile oben drauf setzen, den Calvados drüber giessen und das ganze schön abfackeln… Ja ok: flambieren… (ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob es geschmacklich einen Unterschied macht, wenn ich den Calvados einfach so dazuschütte oder wenn ich ihn eben wie oben beschrieben flambiere. Ich wollte das Flambieren einfach ausprobieren, weil es Spass macht und ich gern mit dem Feuer spiel.. 🙂

Dann den Cidre drübergiessen und alles so 30-40 Minuten auf niedriger bis mittlerer Hitze köcheln lassen, sodass der Cidre ein wenig einkocht.

Wenn die Hähnchenteile gar sind, diese herausheben und warm stellen.

Das ganze Gemüse herausheben und ebenfalls warmstellen.

Den Topf mit der verbliebenen Sauce vom Feuer ziehen.

Die 2 Eigelb mit der Crème Fraîche aufschlagen und diese Masse dann in die nicht mehr kochende Sauce einrühren. Der Topf darf wieder auf die heisse Platte zurück, aber die Sauce darf nicht mehr zum kochen gebracht werden. Mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Sobald die Sauce in etwa die gewünschte Bindung erreicht hat, kann das Gemüse wieder hinzugefügt werden. Oder Ihr serviert alles separat. Wie’s Euch beliebt.

Dazu gibt’s bei mir mit Salz und Pfeffer gewürzte und im Ofen bei 190°C für 30 Minuten gebackene Mini-Kartöffelchen.

Alles auf Tellern anrichten et voilà… ein herrliches urbretonisches Gericht steht vor Euch!!

Ich geb’s ja zu, ein Augenschmaus ist dieses Traditionsgericht nicht gerade… aber das macht der fantastische Geschmack leicht wieder wett!!! Und auf den Geschmack kommt’s ja schliesslich beim Essen an, oder?

En Guete!!!

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wow Eva, beinahe hätte ich gleich angefangen dieses tolle Rezept nach zu kochen, wenn ich alle Zutaten gehabt hätte! Aber ich werde es bestimmt demnächst ausprobieren!!
    liebe Grüsse Maria

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