
Ein winzig kleiner Einblick in eine riesengrosse Stadt
Nach einer recht mühsamen Nacht, in der ich mich mit dem äusserst lästigen Jet-Lag rumschlagen musste, durfte ich mich heute von Kyoungeun ein wenig im Zentrum dieser Megastadt herumführen lassen. Müde wie ich war, kam es mir sehr gelegen, mich einfach anschliessen zu können. Und so zeigte sie mir ein paar der umliegenden Sehenswürdigkeiten, damit ich mich später besser würde orientieren können, sollte ich mir dann mehr Zeit für jede einzelne Attraktion nehmen wollen….
Also dann mal los:



Gleich um die Ecke meines Hotels liegt die Insadong Culture Street, welcher wir ein Stück entlang spazierten. Ich freu mich schon da auf Souvenir-Jagd gehen zu können. Lauter kleine interessante Läden sind hier zu finden, welche allen möglichen Schnick-Schnack, aber auch Kunsthandwerk und Künstlerbedarf anbieten.
Dann ging’s weiter zum ältesten Postbüro von Seoul. Es gibt zwar keinen Post Service mehr hier, dafür darf man eine kleine Ausstellung im Innern bestaunen.



Gleich nebenan befindet sich der Jogyesa Tempel, das Zentrum des Koreanischen Buddhismus. Irgendwie fand gerade alles gleichzeitig statt, als wir dort eintrafen. Einige Leute waren damit beschäftigt vielleicht den morgigen Feiertag vorzubereiten, denn sie befestigten überall unzählige bunte Lampions und Lichterketten. Neben dem emsigen Treiben fand aber auch eine Art Messe im Innern des Tempels statt, welcher einige Besucher gebannt lauschten. Es herrschte eine seltsam lockere Atmosphäre auf dem Gelände. Nicht so andächtig und ernsthaft, wie ich es erwartet hätte… mehr so als spiegele der Tempel das rege Treiben auf den daran vorbeiführenden Strassen wieder.
















Anschliessend ging’s per Bus zwei Stationen weiter zur City Hall, wo wir in der Nähe ein Café im 13. Stockwerk eines Hochhauses besuchten, das leckeren Kaffee und eine umwerfende Aussicht auf die Stadt bot.

Erst kamen wir aber an der Steinmauerstrasse des Deoksugung-Palasts vorbei, um die sich eine eher traurige Legende rankt. Sie besagt, dass die abgelegten Konkubinen, die aus dem Palast geworfen wurden, noch heute tiefen Groll hegen, und deshalb jedes Paar verfluchen, das hier spazieren geht. Paare die also hier entlang flanieren, sind dazu verdammt, sich zu trennen… Naja, die Menschen hier scheinen das nicht wirklich zu beherzigen. Oder vielleicht kommen diese Paare auch absichtlich hierher? Ich kann mir gerade ein etwas boshaftes Grinsen nicht verkneifen…

Im Café oben angekommen hat man einen herrlichen Blick hinter die Mauer des Deoksugung-Palasts und auf die imposante Umgebung.






Auf dem Rückweg sind wir noch am Cheonggyecheong vorbei gekommen, einem kleinen wieder zugänglich gemachten Fluss, der mitten durch das Zentrum von Seoul verläuft. Der Bach war lange Jahre zubetoniert und wurde erst 2005 in seiner heutigen Form wieder eröffnet. 6 km führt er durch die Stadt, und 22 Brücken überspannen ihn. Hier werde ich morgen wohl noch ein bisschen spazieren gehen.



Also dann, ich mach heute wieder früh Feierabend….