Two Dot, Montana – ein winziges Western-Städtchen in Montana

Eine kleine Fahrt durchs Umland von Big Timber

Ach ich könnte tagelang einfach nur durch die hiesige Gegend gondeln. Die Landschaft fasziniert mich immer wieder und zieht mich jedes Mal mehr in ihren Bann. Heute ging’s von Big Timber über Melville und Harlowton nach Two Dot und weiter über Martinsdale, Lennep, Wilsall wieder zurück nach Big Timber.

Schon in Melville musste ich raus aus dem Mietwagen und rein in die wunderbare Landschaft. Ach was gäbe ich drum, hier leben zu dürfen. Aber schaut Euch selber ein wenig um:

     

Liegt das Kirchlein von Melville nicht absolut idyllisch in der herrlichen Landschaft? Fast fühle ich mich hier zurückversetzt in die Zeit von „Unsere kleine Farm“ und erwarte jede Minute, dass sich die Kirchentüren öffnen und all die Kinder der umliegenden Farmen herausdrängeln, denn die Kirchen dienten zur damaligen Zeit auch gleich als Schulhäuser.

Als ich vergangenen Winter durch das Örtchen Two Dot fuhr, beeindruckte mich schon damals, wie sich der Weiler in mitten der unendlichen Weite der Prärie hervorzutun versteht , obwohl er tatsächlich nur aus ein paar ziemlich baufälligen Häusern besteht. Alles Leben schien erstarrt in der Eiseskälte jenes Januartages und trotzdem strahlte der Ort eine Energie aus, die mich dazu verleitete diesen Sommer wieder herzukommen. Und auch dieses Mal schien ein Zauber über Two Dot zu liegen, denn der Winzling erstrahlte leuchtend grün in der ansonsten gelblich-grau verdorrenden Landschaft.

1900 wurde Two Dot als Bahnstation der Montana Railroad, Vorläufer der „Milwaukee Road“ gegründet, zählte zeitweise bis zu 1700 Einwohner und hat trotz der Stilllegung dieser Bahnlinie bis heute überlebt, wenngleich der Ort heute lediglich noch 70 Einwohner zählt. Den eigenartigen Namen trägt das Dörfchen dank eines Viehzüchters, der sein Land dem Ort vermacht und seine Rinder mit einem speziellen Zeichen gebrandmarkt hat: zwei Punkte auf der Hüfte seiner Tiere. Two Dot!! Über die Grammatik schweigen wir uns jetzt mal aus. Aber nicht nur der ungewöhnliche Name macht Two Dot zumindest in ganz Montana bekannt. Das kleine Kaff kommt sogar in einem Song des Country-Sängers Hank Williams Jr. vor: Twodot Montana

 

Aber all dies spielt für mich nur eine untergeordnete Rolle. Wie immer zählt nur die Atmosphäre. Die Menschen hier sind unglaublich freundlich, winken einem zu oder sprechen einen an als wären sie alte Bekannte. Es ist so ganz anders als in der meist engstirnigen und fremdenfeindlichen Schweiz. Hier wird jeder neugierig und freudig willkommen geheissen. Hier werde ich nicht dumm angestarrt, wenn ich als einzige Touristin mit der Kamera behängt durch die Felder in der Umgebung stapfe. Ganz im Gegenteil, die Menschen hier verstehen, in was für einer wundervollen Umgebung sie hier leben und teilen diesen Zauber gerne mit jedem Gast.

Eigentlich wäre ich hier gerne noch länger herumgestiefelt aber wir wollten einem Tip folgen und das Bair Museum in Martinsdale besuchen. Hier gibt’s das Anwesen der Bair Family zu bewundern sowie die dazugehörige Kunstgalerie. Mitten im Nirgendwo steht hier ein prächtiges Farmhaus vollgestopft mit Antiquitäten aus der ganzen Welt, welche vom scheinbar unermesslichen Reichtum dieser einstigen Schaffarmer zeugen.

Auf der Weiterfahrt rund um die Crazy Mountains herum entdeckten wir noch ein weiteres kleines Dörfchen: Lennep. Das scheint sogar noch winziger zu sein als Two Dot. Jedenfalls fanden wir hier lediglich eine ziemlich neu aussehende Kirche und zwei heruntergekommene Häuser…

Und dann wurde es auch schon Zeit sich auf den Nachhauseweg zu machen. Wieder ging es durch fantastische Landschaften an kleinen Ortschaften vorbei zurück nach Big Timber, wo uns unser Zuhause bereits von der Abendsonne beleuchtet erwartete.

Hier geht’s weiter…

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