Yellowstone National Park – Lamar Valley – Das Paradies der Büffel

Wieder machte ich mich auf den Weg nach Gardiner zum Nordeingang des Yellowstone Nationalparks. Der Himmel war klar und die Luft klirrend kalt. Ideales Wetter also um die lange Fahrt durch das herrliche Lamar Valley nach Cooke City in Angriff zu nehmen. Ich freute mich unbändig darauf, heute endlich auf Büffel zu treffen. Ich war mir absolut sicher, spätestens im Lamar Valley fündig zu werden. Langsam und vorsichtig fuhr ich der teils mit Schnee teils mit Eis bedeckten Strasse entlang. Da hier niemand sonst unterwegs war, behinderte ich niemanden und konnte meinen Blick entspannt über die mich umgebende Wunderwelt des Yellowstone NP schweifen lassen.

Halt! Da war doch eben ein Bison… ich wollte schon umdrehen und zurückfahren, als ich weiter vorne auf weitere Büffel stiess.

Hier hielt ich an, um diese imposanten Tiere beobachten zu können. Die meisten waren damit beschäftig, mit ihrem mächtigen Kopf durch den Schnee zu pflügen, um an die unter der Schneedecke verborgenen Gräser zu gelangen. Und sie taten das genau so wie ich es in unzähligen Dokumentarfilmen gesehen hatte. Was für ein erhebendes Gefühl, selbst Teil dieser Landschaft und mitten drin im Geschehen zu sein.

Ich konnte mich kaum losreissen vom Anblick dieser wunderschönen zottligen Ungetüme, fuhr dann aber doch weiter, da ich noch einen weiten Weg vor mir hatte.

Überall stiess ich auf Büffel, die zu dieser Jahreszeit leicht zu entdecken waren, da ihre dunklen Umrisse vor dem meist weissen Hintergrund weithin sichtbar waren und auch ihre Hufe deutliche Spuren im Schnee hinterliessen. Aber auch ohne Bisons übt die Landschaft hier eine unglaubliche Faszination auf mich aus. Ich kann mich einfach nicht satt sehen. Ich möchte alles in mich aufsaugen, all die belebende Energie, die wilde Schönheit, um etwas davon mit nach Hause nehmen zu können.

Da die Sonne schon bald wieder ziemlich tief am Himmel stand und ich zuviel Zeit mit Staunen verbummelt hatte, fuhr ich nicht ganz bis nach Cooke City. Etwa dreissig Meilen vor dem kleinen Ort machte ich Kehrt und trat die Rückfahrt an. Und wieder hatte ich Glück und begegnete den atemberaubenden Buffalos.

Als immer mehr dieser mächtigen Tiere ihre Blicke auf mich richteten, wurde es mir dann doch etwas mulmig zumute. Ich sass zwar sicher in meinem Toyota RAV4 und fotografierte diese wunderschönen Tiere durch die verdreckten Fensterscheiben hindurch, aber diesen durchdringenden Blicken konnte ich nicht standhalten. Langsam fuhr ich an und schlich an den mir hinterher starrenden Bisons vorbei. Nur um gleich darauf auf eine weitere Bisonherde zu stossen.

Und dann musste ich mich endgültig verabschieden von diesen herrlichen Tieren, um nicht im Dunkeln nach meiner Unterkunft suchen zu müssen.  Ich beeilte mich so gut es ging, aber die Strassenverhältnisse liessen kein hohes Tempo zu.

Als ich den Yellowstone Park verliess, reichten die Sonnenstrahlen schon nicht mehr bis ins Tal hinunter und ich legte den Rest des Heimwegs im Dämmerlicht zurück. In meinem Herzen trug ich jedoch das Licht und die Energie dieses prachtvollen Tages, und so berührte mich die hereinbrechende Dunkelheit um mich herum nicht weiter…

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1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Eva, wie immer hast du wieder fantastische Bilder gemacht, ich wollte ich wäre dabei gewesen um diese herrlichen Tiere in der ihr angestammten Umgebung zu bewundern. Doch ich geniesse deine Bilder und Berichte auch ohne dabei zu sein sehr!

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