
Lamar Valley im Frühling – Yellowstones Bison-Säuglingsstation
Oh wie sehr freute ich mich an jenem Tag im Mai, all die wunderschönen Bisons im Yellowstone NP wiederzusehen. Voller Enthusiasmus kletterte ich in meinen Mietwagen und fuhr die herrliche Strecke von Big Timber nach Gardiner am Nordeingang des Yellowstone National Parks.
Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper als ich dieses Jahr schon zum zweiten Mal durch das den Parkeingang bewachende majestätische Tor zum Yellowstone NP fuhr.
Erst vor ein paar Wochen war hier noch alles ruhig und friedlich gewesen. Eine dünne Schneeschicht hatte die Landschaft bedeckt, und die Kälte hatte alles fest im Griff. Heute war es angenehm warm und das Touristenleben brummte. Eigentlich gar nicht mein Fall, aber ich wusste ja, dass sich die Menschenmassen im riesigen Park schnell verlaufen würden. Also fuhr ich schnell an Mammoth Hot Springs vorbei und steuerte gleich das Lamar Valley an. Denn hier hoffte ich, auf all die herrlichen Buffalos zu treffen, die ich schon bei meinem letzten Besuch im Winter kennenlernen durfte.
Ich kam tatsächlich nicht sehr weit. Schon nach einer halben Stunde Fahrt durch die imposante Landschaft blieb mein Blick an unzähligen in der Landschaft verstreuten Bisons hängen, die genüsslich am frischen grünen Gras knabberten, dösend in der Sonne lagen, die Jungmannschaft im Zaum zu halten versuchten oder sonst entspannt den Frühling genossen. Oh wow!!! Sofort quetschte ich mich zwischen andere am Strassenrand geparkte Autos und genoss den Anblick, der sich mir bot.
Vor allem die Buffalo-Babies faszinierten mich dieses Mal. Ich verbrachte über zwei Stunden damit, diese süssen Mini-Bisons zu beobachten. Immer wieder entdeckte ich ein anderes vielleicht noch kleineres Baby oder eine weitere Szene, welche umgehend festgehalten werden musste.
Und wenn man sich bewusst macht, was für tonnenschwere und mächtige Tiere die Mamis sind, dann berührt einen die unendliche Zärtlichkeit, mit welcher die kleinen Schnuckelchen umsorgt werden, umso mehr.
Hier zum Beispiel will Mama das Bisonchen zum Aufstehen bewegen. Während bei Raubtieren die Jungmannschaft einfach am Genick gepackt und auf die Füsse gestellt wird, wird nach Bison-Manier solange geputzt und gestupst bis Sohnemännchen gewillt ist, sich zu erheben…
Oh hey there, wo bitte geht’s denn hier zur Milchbar?
Komm ich zeig’s Dir…
Also erst musst an dem da vorbei:
Oops….
… ach das kann ich doch…
… jetzt bleib doch mal stehen…
… na bitte, hier ist doch noch ein Zapfhahn frei…
… oh yummy…
Nur mit viel Mühe konnte ich mich von den faszinierenden Tieren losreissen. Aber ich wollte doch noch wenigstens bis ins Lamar Valley heute. Und so fuhr ich endlich weiter und überliess meinen Beobachtungsposten anderen schon lange wartenden Buffalo-Fans…
Ich fuhr wieder zum exakt gleichen Punkt wie zuletzt im Winter. Und obwohl alles ganz anders aussah, erkannte ich den Platz sofort wieder. Auch hier tummelten sich viele Bisons. Ich blieb jedoch nicht lange sondern wendete meinen schicken Nissan Rogue und fuhr denselben Weg wieder zurück. Wollte ich doch noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück in Big Timber sein. Und jetzt richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder vermehrt auf die fantastische Landschaft.
Beim Ausgang angekommen standen auch schon die hier üblicherweise herumlungernden Wapiti-Hirsche zur Verabschiedung bereit.
Ich fuhr leichten Herzens „nach Hause“, wusste ich doch, dass ich in nur 3 Monaten wieder zurück sein würde…